Wir machen Deutschland sauber, ドイツをきれいにする会 (Doitsu wo kirei ni suru kai) oder CLEAN GERMANY putzen seit März, 2015.

 

Die Wurzel zu den Bemühungen bildet der japanische Verein "Wir machen Japan sauber" (日本を美しくする会). Wie dessen Begründer Kagiyama Hidesaburo sind wir der Auffassung, dass man durch den Akt des Putzens die Welt zu einem schöneren und besseren Ort machen kann.

 

Zu Beginn unserer Treffen, nahmen wir Kontakt mit dem Verein auf, um vorzuschlagen, dass man doch eine Umbenennung in "Wir machen die Welt sauber" vornehmen könnte. Immerhin könnte sich das Prinzip noch auf viele weitere Länder ausbreiten.

 

Hierauf antwortete man uns, dass es Vereine in China, Taiwan, den USA, Italien und Rumänien gäbe und dass man immer nach den Situationen der jeweiligen Länder handle und daher auch die Namen Länder-spezifisch wähle.

 

Zunächst nannten wir uns also "Wir machen Deutschland schöner", aber da uns dieser Name, gegeben des schönen Landes, doch etwas übertrieben erschien, heißen wir nun "Wir machen Deutschland sauber". Ganz im Sinne des Putzens, aus dem wir ursprünglich angefangen haben.

 

 

Und so laden wir alle unabhängig von Herkunft und Sprache wortwörtlich ein Deutschland mit uns gemeinsam sauber zu machen.

 

Auch interessant: Hidesaburo Kagiyamas Mail-Magazin

"Jeden Tag eine Weishiet" (japanisch).

In diesem Mail-Magazin werden täglich ein paar Worte zum Projekt geteilt.

 

 

Unten finden Sie eine kleine Auswahl:

 

16 "Wozu der Mensch fähig ist"

Wenn sich zehn Leute mit Verstand zu einem Menschen mit zehn-facher Kraft vereinen, erreichen sie 100%. Tun jedoch 100 Leute dasselbe und erreichen nur ihr 60-faches Potential, so ist es null und nichtig. Nicht 60%, sondern null. Sie werden nicht nach ihrem Potential, sondern nach ihren Taten beurteilt. Wozu der Mensch fähig ist, hängt also keineswegs von seinem Verstand ab.

 

 

15 "Die Verantortung der Erwachsenen"

Es gibt das Sprichwort: "Die Kinder dieser Stadt wachsen so auf, wie die Erwachsenen der Stadt es ihnen vormachen." Wenn man Kindern mit schlechtem Verhalten begegnet, so ist es weder alleinig ihre, noch ganz die Schuld ihrer Eltern. Es ist eine Frage der Gesellschaft. Man darf die Situation der Kinder nicht übersehen, so wie sie die Erwachsenen auch nicht übersehen. Die Erachsenen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und als Vorbild vorbildlich handeln. Ohne dass sich die Erwachsenen verändern, machen ihnen es die Kinder nicht gleich.

 

 

14 "Schuhe aufräumen"

Alleine dadurch, dass man seine Schuhe ordnet und aufräumt, kehrt etwas Ruhe in die Seele ein. Ich selbst habe zwei Kinder. Eine meiner Kindheitserinnerungen ist, dass ich mich stets um geordnete Schuhe gekümmert habe. Egal, wie schlecht mein Tag war, es wartete stets ein Stückchen Ruhe im Eingang meines Hauses auf mich.

 

 

13 "Angst kommt aus der Seele"

Das jetzige Japan folgt einem immer tiefer führenden Pfad der Verwirrung. Dabei geht es nicht nur um Politik und Wirtschaft. Worum ich mir sorgen mache, ist der Zustand der Seelen der Menschen. Man macht sich immer weniger Gedanken um andere, während man ihnen halbherzig Sorgen auferlegt. Diese Handlungen sind es, die unsere Welt und Gesellschaft ins Dunkle führen.

 

 

12 "Der Wunsch nach mehr"

Der Wunsch aller neuen Eltern ist wohl, dass ihr Kind gesund zur Welt kommt. Wird ihnen dieser Wunsch gewährt, so ändert er sich doch mit der Zeit. So will man doch, dass das Kind klug, sportlich und stets munter ist. Meiner Meinung nach sollte man den ursprünglichen Wunsch vollends verfolgen und den Rest als Bonus ansehen.

 

 

11 "Aktive Meditation"

Erst nach rationaler Überlegung und Abwägung hat jegliches Handeln einen Sinn. Verständnis, das einem zuvor mit abermaligem "verstanden, verstanden" zugesichert wird, befindet sich in äußerst seichten Gewässern. Erst durch überlegtes Handeln kommen gute Taten zustande. Der Gelehrte Hakuin Ekaku fasste dies gut zusammen: "Ein aktiver Körper meditiert besser als ein ruhiger."

 

 

10 "Müll auf den Straßen"

Ich sehe es oft, wenn ich am Außenministerium vorbeifahre. In den Ecken der Straßen liegen achtlos leere Dosen oder abgebrannte Zigaretten herum. Die Minister, die dies täglich ignorieren oder gar nicht wahrnehmen sind ein Problem. Warum sollten sie nicht auch wie wir ihren Arbeitsplatz sauber machen?

 

 

9 "Die Reichweite des Reinigens"

Ich putze täglich die Straßen und Parks in einem Umkreis von 3 km um meinen Arbeitsplatz. Ab und an putze ich sogar die eingezäunten Lagerbereiche unter Brücken oder an Straßenrändern. "Die Reichweite und Tiefe, die jemand beim Reinigen auf sich nimmt, hängt direkt vom Charakter ab", schrieb bereits Yukikazu Sakurazawa (George Ohsawa). So bemühe ich mich, neben meinem eigenen Charakter, auch den meiner Mitarbeiter und meines Umfeldes zu reinigen und zu erweitern.

 

 

8 "Leute, die Müll aufheben, hinterlassen ihn nicht"

Nur weil man mal eine Zigarette wegwirft, wendet sich das Leben nicht gleich zum Schlechteren. Daher wirft man sie ja auch ohne weiteres auf den Boden. Diese Art zu Denken ist ein großes Problem. Von den Leuten, die dies tun gibt es grundsätzlich niemanden, der den Müll wieder aufhebt. Gleichzeitig gilt für Leute, die Müll aufheben, das Gegenteil: Sie hinterlassen ihn nicht. Dieser Unterschied wächst mit der Zeit nur an. Da sich solche Unterschiede durch das gesamte Leben hindurch ziehen, sind selbst solche kleinen Handlungen nicht zu vernachlässigen.

 

 

7 "Die reinigende Wirkung auf den Geist"

Man putzt nicht, um Leute zu täuschen oder zu belügen. Weder fühlt man eine Abneigung gegen seine Mitmenschen, noch hegt man Groll. Wenn an putzt, macht man es aus reinem Herzen. Man sagt, dass Putzen die Seele reinigt und tatsächlich scheint sich dies jedes Mal zu bewahrheiten.

 

 

6 "Demut"

Egal, wie viel Talent man besitzen mag, kann man mit einem arroganten Character niemanden beglücken. Meiner Meinung nach ist es daher am wichtigsten, im Umgang unter Mitmenschen Demut zu zeigen. Nur weil jemand vom Beruf her Toiletten putzt, ist noch nie jemand arrogant geworden. Wenn man ebenfalls Toiletten putzt, wird einem das auch am eigenen Character auffallen.

 

 

5 "Es beginnt damit, den Müll zu seinen Füßen aufzuheben"

Dass die Bildung der Seele wichtig oder dass der Kontakt am wichtigsten sind, hört man oft als Phrasen der Politik. Wenn Politiker nur versuchen sich durch ihre Behörden durchzusetzen, so gibt es keinen Aufschwung in der Gesellschaft. Es beginnt damit, dass sie in ihren Bezirken selbst Hand anfassen und anfangen zu putzen. Es beginnt mit dem Müll zu ihren Füßen.

 

 

4 "Um die Welt zu verändern"

Weder Finanz- noch Premierminister werden es sein, die unser Japan verbessern. Es hängt an jedem einzelnen Bürger. Auch die Rezession ist nicht etwa ein einseitiger, ausländischer Import. Das Handeln jedes einzelnen Bürgers hat uns langsam auf diesen Pfad gebracht. Um die Welt zu verändern, muss jedes Individuum das eigene Verhalten auf den richtigen Pfad bringen. Es gibt keinen anderen Weg.

 

 

3 "Das Zusammenspiel von Gründen und Haltung"

Einer der Gründe, wegen denen es der Regierung so schwer fällt, Probleme zu lösen, ist dass die Gründe für Debatten und die Haltung der Debatteure nicht im Einklang sind. So sitzen sie z.B. bei Diskussionen um die Armut und Umweltprobleme der Entwicklungsländer in einem prunkvollen Saal. Sie nehmen in ihrer schicken und teuren Kleidung teil. Sie präsentieren sich wichtig und sind dabei nicht richtig bei der Sache. Teilweise sind sie nichtmals anwesend.

 

 

2 "Die tatsächliche Verschwendung"

Als ich anfing zu putzen, wurde mir oft gesagt, es sei als würde man Wasser mit einem Sieb schöpfen und es eine Verschwendung meiner Bemühungen sei. Aus meiner Sicht heraus, war es allerdings vollkommen umgekehrt. Die Firmen, die mit ihren Praktiken Wasser in einem Eimer schöpften, um es in ein Sieb zu kippen, gingen letztendlich zu Grunde. Das ist die tatsächliche Verschwendung.

 

 

1 "Die Geschichte des Putzens"

Die ersten zehn Jahre habe ich fast immer alleine geputzt. Nach diesen zehn Jahren begannen mir langsam ein bis zwei Leute zu helfen. Nach 20 Jahren begannen Kunden und Lieferanten mich darauf anzusprechen. Im Laufe der 20 Jahre begannen auch Leute, die nichts mit meiner Arbeit zu tun hatten, ihr Interesse zu bekunden. Nach 30 Jahren gibt es nun an allen Ecken und Enden Japans die lokalen Vereine von "Wir machen Japan sauber".